Insgesamt 23 Medaillen, viele Boote im Finale – die Verantwortlichen des Kanuverbandes Mecklenburg-Vorpommern haben nach den Deutschen Meisterschaften auf dem Beetzsee in Brandenburg ein positives Fazit gezogen.
„Hinzu kommen noch viele persönliche Bestleistungen. Diese Bilanz zeigt, dass wir uns mittlerweile auch in der Breite wieder nach vorn kämpfen“, sagte Lisa Schiffer, Leiterin des Bundesstützpunktes Kanu in Neubrandenburg. Ärgerlich sei gewesen, dass bei den Kajak-Jungs in der Jugend aufgrund von Krankheit einige Boote ausgefallen sind. „Da waren einige bei, die sicherlich um die Medaillen mitgefahren wären. Die Jungs werden das aber wegstecken und sich voll ins Training fürs nächste Jahr stürzen“, sagte sie.
Bei den 101. Deutschen Meisterschaften in Brandenburg an der Havel waren fast 800 Sportler und Sportlerinnen aus 95 Vereinen am Start – von den Schülern bis zur Leistungsklasse. Wegen der kurz vor den Meisterschaften ausgetragenen European Championchips fehlte gerade in der Leistungsklasse aber eine Reihe von Topathleten.

Die Titelkämpfe auf dem Beetzsee wurden mehrmals wegen eines Unwetters unterbrochen. „Die Sicherheit der Sportlerinnen und Sportler geht vor“, sagte Regattaleiter Uwe Steinhäuser. Die meisten Athleten aus MV stellte der SC Neubrandenburg am Beetzsee. Die Gunst der Stunde nutzte dabei Annette Wehrmann, die sich in der Leistungsklasse im Einer-Canadier Gold über 5000 Meter holte. Wehrmann gewann zudem zweimal Bronze im C2 mit Melissa Biesel über 200 und 500 Meter.
Weitere Goldmedaillen gingen auf das Konto von Stine Lemke (Schüler A, AK 13-14): Sie gewann im Kanumehrkampf (2 Athletikübungen, 1500m-Lauf, 1000m Paddeln, 100m fliegend paddeln) sowie im C1 über 1000 Meter den Deutschen Meistertitel. Stine Lemke eroberte sich zudem zwei Silbermedaillen. Auch der Malchiner Kanuclub, bekannt für seine gute Nachwuchsarbeit, durfte sich über Gold freuen: Florentina Hoffmann und Greta Buhr setzten sich im C2 über 2000 Meter durch. In der Jugend (AK 15-16) schafften es die Kajakfahrerinnen Amy Zendt und Maxi Unruh im K2 über 5000 Meter aufs oberste Treppchen. Dies gelang auch Canadierfahrer Bruno Pohl (200 Meter) bei den Junioren (AK 17-18) über 200 Meter.
Amy Zendt, Kim Iva Albrecht und Ferdinand Bertram (alle Kajak) durften sich am Ende der Titelkämpfe noch über eine besondere Ehrung freuen. Das SCN-Trio wurde vom Deutschen Kanuverband (DKV) für die Olympic Hope Games nominiert, die vom 9. bis 11. September in Bratislava stattfinden werden. Die Hope Games mit Hunderten Teilnehmern aus allen Ländern gelten als kleine Olympische Spiele für den jüngeren Paddel-Nachwuchs.

Quelle: Nordkurier